Funktionelle Neurologie

Das Nervensystem koordiniert alle Funktionen des Körpers. Es ist ein komplexes Regulierungssystem. Symptome sind Zeichen einer Fehlregulierung. Wie jedes Regulierungssystem besteht das NS aus Sensorik, Regeleinheit und Effektor. (Ohne Sensorik keine Motorik).

Sensorik

Es gibt verschiedenste Rezeptoren im Körper. Diese senden Informationen über die aufsteigenden Nerven zum zentralen NS (Gehirn und Rückenmark). Es gibt Rezeptoren für Berührung, Schmerz, Temperatur, Druck, biochemisch, immunologische uvm.

Regeleinheit

Die Regeleinheit ist das Zentrale Nervensystem (ZNS). Bestehend aus Rückenmark und Gehirn.

Das ZNS ist ein komplexes Netzwerk von Nervenzellen, die diese Informationen auswerten und an die absteigenden Nerven weitergeben um bestimmte Effekte zu erzielen (Motorik). Z.B. Ohne Informationen über die Gelenkstellung, kann der Muskel nicht adäquat reagieren, ohne die chemische Information im Darm kann die Darmmotorik nicht entsprechend arbeiten.

Wie komplex es in kurzer Zeit arbeiten muss, zeigt dieses Beispiel:

Um ein Bein bewegen zu können, muss das ZNS wissen, welche Gelenkstellung momentan besteht. Ist genug Energie in den Muskeln vorhanden (Glukose und Sauerstoff). Die Augen müssen kontrollieren, ob es Hindernisse gibt. Das Gleichgewichtsystem muss wissen, ob eine gerade Ebene vorhanden ist usw.

Diese Informationen müssen ausgewertet werden und anschließend die Beinmuskeln (Bewegungsmuskulatur) angesteuert werden. Gleichzeitig muss die Haltemuskulatur der Wirbelsäule aktiviert werden. Die Armsteuerung der Gegenseite, das Gleichgewichtsystem, die Atmung, das Herz müssen sich anpassen. Und noch viel mehr…

Daher kann es zu Schmerzen kommen, wenn die Sensorik gestört ist, wenn nicht genug Energie vorhanden ist, wenn das Kleinhirn Minderdurchblutet ist (nein, kein Schlaganfall – 98% Durchblutung führt zur Funktionsminderung – erst bei nur 25% Durchblutung kommt es zu “offensichtlichen“ Beeinträchtigungen) usw.

Effektor

Damit ist die motorische Ansteuerung der Muskeln des Bewegungsapparates gemeint. Aber auch der Muskeln mancher Organe, der Arterien, der Augen, des Kiefers und Zunge.

Und parallel müssen über das ZNS die Drüsen angesteuert werden, Wasser zurückgehalten werden. Die Leber muss Aminosäuren bereit stellen etc etc…

Die Behandlung

Diese Regelkreise werden untersucht und behandelt. Der Entwickler dieser Behandlungsform Dr. med. Philip Eckardt (DER Neuroguru) zeigt, wie dieses komplexe Netzwerk zu untersuchen und zu behandeln ist. Durch verschiedene Reize wird die Funktion der Ansteuerung getestet. Fehlfunktionen werden mit Kombinationsreizen wieder in Ordnung gebracht.

In der funktionellen Neurologie werden gestörte Nervenleitungen gesucht. Durch manuelle Reize an bestimmten Körperpunkten wird die Funktion überprüft, oder die Funktion direkt getestet. Anschließend wird geprüft, welcher Teil des NS aktiviert werden muss, damit sich die Funktion wieder normalisiert. Diese Schaltkreise werden dann manuell stimuliert. Man bezeichnet dies als Integration. Nach der Integration kann das Gehirn die Funktion wider eigenständig regulieren. Das verbessert anschließend das Zusammenspiel der verschiedenen Körpersysteme. Nachdem das Gehirn die Fehlsteuerung durch den Reiz erkannt hat, stellt es selber die bestmögliche Funktion in den bis dahin gestörten Systemen wider her. So kommt es zum optimalen Zusammenspiel aller Körpersysteme.

Ein dauerhaft angespannter Muskel bleibt verspannt, wenn das Nervensystem (NS) keine „Zustimmung“ für Entspannung sorgt. Es gilt nun herauszufinden, WARUM das NS keine Zustimmung gibt. Daher können manchmal Massagen, um die Muskeln zu lockern, nur kurzfristig Erleichterung bringen. Es ist nun mal der CHEF im Regulierungssystem.

Das Nervensystem (NS) ist nicht zu trennen mit dem Hormonsystem. Wobei Hormone im Gegensatz zum NS wesentlich langsamer agieren. Die Forschung beschreibt dies als Neuro-Endokrinologie.

Nicht zu trennen ist der Einfluss der Psyche auf das NS. Die Wissenschaft der PNI (Pscho-Neuro-Immunologie) zeigte deutlich auf Zellebene den Zusammenhang zwischen Psyche, Nervensystem und Immunsystem.

Die Psyche beeinflusst stark das Gehirn, es beeinflusst das Immunsystem.

Das Immunsystem beeinflusst das Nervensystem und sogar die Psyche.

Das Nervensystem beeinflusst das Immunsystem und die Psyche.

Diese Erkenntnisse sind nicht neu, das wussten zwar schon die alten Gelehrten, aber nun ist es zumindest schon bei einem kleinen Anteil der Schulmedizin angekommen. Es ist schön, dass sich die heutigen Wissenschaftler endlich wieder mit der Ganzheitsmedizin beschäftigen.